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Münchner Forum Nachhaltigkeit


Gemeinsam mit dem oekom Verein und der Schweisfurth-Stiftung führt sie Selbach-Umwelt-Stiftung seit 2005 die regelmäßige Vortragsreihe "Münchner Forum Nachhaltigkeit" durch.

 

Als zusätzliche Kooperationspartner konnten in den letzten Jahren gewonnen werden: Die Umwelt-Akademie e.V., Bürgerstiftung München, Green City e.V., Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Ringvorlesung Umwelt der Studentischen Vertretung der TU München.

 

Eine Überblick über die Vorträge der Jahre 2005 bis 2023 finden Sie hier.

 

 

165. Abend: Montag, den 22. April 2024

 

Till Kellerhoff

 

Tax the Rich

Warum die Superreichen für die Rettung des Planeten zahlen müssen

 

Thema:

Während die Klimakrise eskaliert, wachsen bei den reichsten Menschen der Welt zwei Dinge stetig an: ihr Reichtum und die Menge an CO2-Emissionen, die sie verursachen. Gleichzeitig wird die Last (nicht nur die finanzielle) für den Rest der Bevölkerung immer schwerer zu tragen.
 
Die Bekämpfung des globalen Klimawandels wird erschwert durch diese zweite globale Krise unserer Zeit: die soziale Ungleichheit. Sie hat das Potenzial, unsere Volkswirtschaften und Gesellschaften stärker zu erschüttern als alles andere.
 
Doch es gibt eine Maßnahme, die beide Krisen gleichzeitig angeht: die Besteuerung extremen Reichtums. Eine stärkere Besteuerung von großen Vermögen und Erbschaften würde nicht nur der enormen sozio-ökonomischen Ungleichheit weltweit entgegenwirken, sondern uns auch ermöglichen, das wichtigste Projekt dieses Zeitalters zu finanzieren: die Rettung unserer Lebensgrundlagen.
 
So jedenfalls lautet die These des in diesen Tagen aus dem Umfeld des Club of Rome erschienenen Buches Tax the Rich. Verfasst von Jørgen Randers, der bereits an dem ersten Bericht an den Club of Rome (1972) über Die Grenzen des Wachstums als Autor mitgewirkt hat, und dem Programmdirektor des Club of Rome, Till Kellerhoff.
 

Referent:

Till Kellerhoff studierte Staatswissenschaften und Internationale Beziehungen in Erfurt, Mexiko und London. Seit 2017 arbeitet er beim Club of Rome, zurzeit als Programmdirektor und Leiter des „Reclaiming Economics Impact Hub“. Till Kellerhoff war u.a. Mitautor des letzten Club of Rome-Berichts Earth for All (2022).

 

Die Anmeldung zu dieser Hybrid-Veranstaltung im münchner zukunftssalon (präsenz & online) (Beginn: 19.00 Uhr) erfolgt über die Website des oekom e.V: hier.

 

 

 

 

164. Abend: Montag, den 25. März 2024

 

Prof. Dr. Riccarda Flemmer & Dr. Matthias Kramm

 

Warum die Natur Rechte haben sollte

 

Thema:

Immer öfter werden der Natur eigene Rechte zugesprochen. Auf diese Weise sollen gefährdete Wälder, Flüsse oder Seen besser gegen schädliche Umwelteinwirkungen durch Menschen geschützt werden. Der Vorschlag stammt bereits aus den frühen 1970er-Jahren, wurde aber erst 2008 umgesetzt, als in Ecuador im Rahmen einer Verfassungsänderung der Mutter Natur („Pacha Mama“) eigene Rechte zuerkannt wurden.

Inzwischen sind in weiteren Staaten Lateinamerikas, aber auch in Neuseeland oder den USA für bestimmte Ökosystemen solche Eigenrechte eingeführt worden. Dabei haben indigene Bewegungen und Philosophien oftmals eine ausschlaggebende Rolle gespielt. Mit Spanien hat 2022 der erste europäische Staat nachgezogen und die Salzwasserlagune Mar Menor als Rechtspersönlichkeit anerkannt.

Der Vortrag zeigt, wie die Idee der Rechte der Natur entstand, wie sie in den letzten 15 Jahren immer mehr an Fahrt aufnahm und wie sie uns künftig helfen kann, die Natur und gefährdete Ökosysteme besser zu schützen. Dabei begeben sich die beiden Referierenden auf die Reise durch verschiedene Länder und Kontinente und stellen konkrete Anwendungsfälle und Initiativen vor.

Referierende:
Riccarda Flemmer ist Juniorprofessorin an der Universität Tübingen und beschäftigt sich als Politikwissenschaftlerin mit politischen Bewegungen zu Rechten der Natur im globalen Süden und Norden.

Matthias Kramm ist politischer Philosoph und erforscht die Rechte der Natur in Mexiko an der Universidad Nacional Autónoma de México und an der Universität Wageningen in den Niederlanden.

 

Die Anmeldung zu dieser Hybrid-Veranstaltung im münchner zukunftssalon (präsenz & online) (Beginn: 19.00 Uhr) erfolgt über die Website des oekom e.V: hier.

 

 

 

163. Abend: Mittwoch, den 28. Februar 2024

 

Dr. Fred Luks

 

Ökonomie der Großzügigkeit

Zwischen Verzicht und Verschwendung

 

Thema:

Nachhaltige Entwicklung ist heute ein weitgehend akzeptiertes gesellschaftliches Ziel. Soll dieses Leitbild Wirklichkeit werden, sind westliche Gesellschaften gezwungen, sich intensiv mit der Reduktion ihres Umweltverbrauchs zu befassen. Die Mehrheitsposition, die sich in Politik und Wirtschaft größter Beliebtheit erfreut, setzt dabei nicht auf Wachstumsrücknahme und Konsumverzicht, sondern auf Innovation, auf technischen Fortschritt und auf die Steigerung von Produktivität und Effizienz.

In seinem Vortrag kritisiert Fred Luks die überzogene Orientierung an diesen rein ökonomischen Leitbildern und veranschaulicht, wie sie die Zukunftsfähigkeit westlicher Gesellschaften bedrohen. Er wendet sich aber auch gegen den Moralismus platter Konsumkritik, die nur auf Verzicht setzt und nicht sehen will, dass zu ei-nem guten Leben auch Überschreitung, Fülle und Verschwendung gehören.

An dieser Spannung lässt sich festmachen, worauf für Luks ein zeitgemäßer Begriff der Großzügigkeit abstellt: auf das rechte Maß und die Mitte zwischen Verzicht und Verschwendung, zwischen Technikeuphorie und Ökomoralismus. In dem Vortrag soll es neben einer gedanklichen Neuorientierung des Nachhaltigkeitsdiskurses auch um konkrete Auswirkungen einer solchen „Ökonomie der Großzügigkeit“ auf Themen- und Problemfelder wie Klima, Welthandel oder Tierwohl gehen.  

Referent:

Dr. Fred Luks hat in Hamburg und Honolulu Volkswirtschaftslehre studiert. Er beschäftigt sich seit langem in Forschung, Lehre und Management mit Zukunftsthemen. Luks war Vorsitzender der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, Nachhaltigkeitsmanager eines großen Unternehmens der Finanzbranche und Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit an der Wirtschaftsuniversität Wien. Zurzeit lebt und arbeitet er in der Nähe von Wien freiberuflich als Forscher, Publizist, Moderator und Redner.

 

Die Anmeldung zu dieser Hybrid-Veranstaltung im münchner zukunftssalon (präsenz & online) (Beginn: 19.00 Uhr) erfolgt über die Website des oekom e.V: hier

 

 

 

 

 

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